Sonnwendfest und Mittsommernächte


Am 21. Juni beginnt nach den Kalender der Sommer. Nun hat die Sonne
auf ihrer Bahn um die Erde den höchsten Stand erreicht, wir erleben die
kürzeste Nacht und den längsten Tag des Jahres.

Schon früher wurde der Sonnwendtag besonders gefeiert. Die Leute zündeten
zum Gruß der Sonne Sonnwendfeuer an. Diese wurden auch „Johannisfeuer“
genannt, weil drei Tage später der heilige Johannes sein Namensfest begeht.

Die Sonnwendfeuer galten früher als Dank an die Sonne, weil sie den Menschen Wärme, Licht und Leben spendet und die Pflanzen wachsen lässt. Man glaubte
auch, die Sonnwendfeuer würden vor allem Bösen schützen. All die bösen Geister,
die Schuld seien an Unwettern und Missernten sind, würden in diesem Feuer verbrennen.

So sah man in der Johannisnacht so etwas wie eine Zaubernacht – und ehrlich,
lassen uns nicht die Glühwürmchen, die auch Johanniswürmchen heißen, in jenen Nächten um die Sommersonnwende nicht wirklich manchmal an die unheimlich leuchtenden Augen kleiner Feen oder Kobolde denken?

Die Nächte um die Sommersonnwende zwischen 19. und 25. Juni sind in Schweden besonders hell. Hoch im Norden wird es fast gar nicht dunkel in jenen Nächten. Man kann meinen, Abendrot und Morgenrot gäben einander die Hand. Ein altes Märchen erzählt, dass die beiden Liebende seien und sich nur in diesen wenigen Nächten im
Jahr begegneten.

Besonders am 24. Juni wird der Mittsommer fröhlich gefeiert. Wer es schafft, geht
in Schweden zB. in dieser hellen Nacht gar nicht erst ins Bett – und auch die Kinder dürfen aufbleiben, so lange sie es mögen. Schon früh am Nachmittag beginnen die Feiern. Es wird gespielt, getanzt, gesungen. Ein Mittsommerbaum, der ‚majstang’,
wird aufgestellt. Rund um ihn herum finden Kreis- und Tanzspiele statt, die bis in
die Nacht hinein dauern. Gegen Abend wird das Johannisfeuer entzündet. Alle
tanzen um das Feuer – und ganz wagemutige junge Paare wagen es sogar, über
das Feuer zu springen, was alle Zuschauer mächtig freut.

Zum Feiern gehört natürlich ein köstliches Festmahl. Neben tollen Kuchen und Erdbeerköstlichkeiten gibt es traditionelle Mittsommergerichte wie zum Beispiel
die ‚Wiesensuppe’ aus frischen Kräutern und Gemüsen oder junge Dillkartoffeln
mit mariniertem Hering (man nennt ihn auch Matjessill) in süßer oder saurer
Sahnesoße mit Schnittlauch. Hmmm …