Senkrecht aufsteigende Felsen, dunkelblau glimmender Schiefer, Raritäten der Flora und leise
murmelndes Wasser, das ist die Ahrschleife bei Altenahr. Genauer gesagt: das Langfigtal.

 

Egal ob Heinrich Ruland, Gottfried Kinkel oder Ernst Moritz Arndt - Dichter, Denker und Künstler
sind zu allen Zeiten ins Schwärmen geraten, hatten sie einen Fuß in den Ahrbogen am Fuß der Burg-
ruine Are gesetzt. Eine Faszination, die nachvollziehbar und daher durchaus einen Spaziergang
wert ist. Ausgangs- und Endpunkt der rund einstündigen Wanderung, die zwar festes, aber kein
spezielles Schuhwerk erfordert, ist der Parkplatz direkt am Straßentunnel. Vom Bahnhof Altenahr
ist dieser in Richtung Bad Neuenahr-Ahrweiler in fünf Minuten zu erreichen.

Das Langfigtal ist seit 1983 Naturschutzgebiet. Schutzzweck ist die Erhaltung der Flusslandschaft
mit ihren Felsbildungen aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Gründen - als Lebensraum
seltener in ihrem Bestand bedrohter Vögel und wildwachsender Pflanzen sowie wegen ihrer
besonderen landschaftlichen Schönheit und Eigenart.

Das Langfigtal ist nämlich durch die größte Mäanderschleife der Ahr in dem Gebiet zwischen Rech
und Kreuzberg gekennzeichnet. Mäander sind eine Abfolge von Flußschlingen in mehr oder
weniger regelmäßig schwingenden Krümmungen. In besonders ausgeprägter Weise lassen sich
hier die für Mäander typischen steilen Prallhänge ( dort trägt der Fluss Material ab ) und flachen
Gleithängen ( dort wird Material abgelagert ) beobachten.

An vielen Stellen sind noch die Reste von alten Weinbergmauern zu sehen. Deren Aufgabe war es
einerseits, die Parzellen der Winzer voneinander abzugrenzen und andererseits auch gegen
Abrutschen zu sichern. Da diese Mauern zahlreiche Hohlräume haben und gerade in der
sonnigen Jahreszeit viel Wärme aufnehmen, bieten sie einen idealen Lebensraum für wärme-
libende Tier- und Pflanzenarten.


Mit etwas Glück können sich die Spaziergänger zuvor einen Überblick über die Fauna des Tals
verschaffen. Denn allein 475 Schmetterlingsarten haben dort ihr Zuhause. 91 Arten davon sind
geschützt. 47 stehen auf der sogenannten Roten Liste, und 20 haben dort ihren weltweit nörd-
lichsten Verbreitungspunkt. Aber es gibt noch mehr zu sehen und zu hören. Ornithologen haben
im Langfigtal 83 Vogelarten gezählt. Coleopterologen mehr als 1000 verschiedene Arten von
Käfern. Es lohnt sich folglich aufzupassen, wo man gerade hin tritt.

Die schöne Runde durch die Ruhe und Abgeschiedenheit des Langfigtals zu Füßen der Engelsley
und ihren zwei knapp dreihnundert Meter hohen Gipfeln endet unterhalb der Straßenbrücke, 
auf die wir nach drei Kilometern treffen. Dort geht es rechts hoch auf die Brücke. Nun wenden
wir uns nach links und gehen durch den Tunnel zurück zum Parkplatz.

 

Auswahl